Nach dem Ende der Quarantänepflicht ist die Einrichtung in der Buchholzer Straße nunmehr seit April 2023 vollständig eine Aufnahmeeinrichtung.
Die Bewohner sind in aller Regel erst seit kurzem in Deutschland, fast alle kommen aus dem Ankunftszentrum. Aus diesem Grund besteht ein erhöhter Beratungs- und Betreuungsbedarf, der sich auch in den Ansprüchen zeigt, die an das Sozialteam gestellt werden.
Die Bewohner werden früher oder später von der Aufnahmeeinrichtung in eine Gemeinschaftsunterkunft wechseln.
Daher ist auch die Verweildauer der Bewohner in aller Regel kürzer als in einer Gemeinschaftsunterkunft, so dass es insgesamt eine höhere Fluktuation an Bewohnern gibt.
Im Auftrag des Landes Berlin und als Antwort auf die Corona-Krise wurde das Tempohome in der Buchholzer Straße im April 2020 wieder aktiviert und nunmehr als Quarantäneunterkunft für geflüchtete Menschen in Betrieb genommen. In einigen Berliner Gemeinschaftsunterkünften konnten die von den Gesundheitsämtern angeordneten Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund räumlicher Enge bzw. baulicher Gegebenheiten nicht umgesetzt werden. Deswegen wurden positiv auf Corona getestete geflüchtete Menschen mit leichten Symptomen sowie deren Kontaktpersonen für die Dauer der Quarantäne in der Buchholzer Straße untergebracht und versorgt. Betreut und begleitet wurden die Bewohner*innen rund um die Uhr durch ein medizinisches und sozialarbeiterisches Team vor Ort. In Zusammenarbeit mit dem Sozialteam wurden psychosoziale Gesprächsangebote realisiert und verschiedene Freizeitaktivitäten (unter Berücksichtigung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen) angeboten.
Da die Bewohner*innen die Einrichtung nicht verlassen durften, gab es ein Catering für die Essensausgaben sowie einen kleinen Kiosk, in dem u.a. Süßigkeiten oder Tabakware gekauft werden konnten. Das medizinische Team gewährleistete die Überwachung der Symptome bzw. der Symptomentwicklung und arbeitete dabei u.a. mit Kliniken, Behörden, Ämtern und Arztpraxen zusammen.
In engem Austausch mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und den bezirklichen Gesundheitsämtern sowie im speziellen dem Gesundheitsamt Pankow stellte sich das internationale Team der Unterkunft den Herausforderungen der Corona-Krise.
Seit Oktober 2022 war die Einrichtung getrennt in zwei Bereiche, zum einen den noch erforderlichen Quarantäneanteil, zum anderen als Aufnahmeeinrichtung, um den steigenden Zahlen neu ankommender Menschen gerecht zu werden.